Ich erinnere mich noch gut an meine erste Zurückweisung. Ich war Anfang 20, voller Selbstvertrauen und dachte, ich könnte die Welt erobern. Da war dieser Typ, den ich wirklich mochte, und ich dachte, wir hätten eine tolle Verbindung.
Aber als ich den Mut hatte, ihn um ein Date zu bitten, bekam ich ein klares „Nein“. Es traf mich wie ein Schlag – mein Herz rutschte mir in die Hose und plötzlich war ich nicht mehr der unbesiegbare junge Mann, für den ich mich gehalten hatte.
Aber diese Erfahrung war der Beginn einer wichtigen Lektion: Abweisung ist ein Teil des Lebens, und es gibt einen Weg, damit umzugehen, der einem hilft, daran zu wachsen.
Hier sind einige Tipps, wie man mit Ablehnung besser umgehen kann – basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit anderen, die ähnliche Situationen erlebt haben.
Inhalt des Ratgebers
- 1. Reagiere nicht beleidigend
- 2. Die Ablehnung akzeptieren
- 3. Ehrlichkeit sich selbst gegenüber
- 4. Versuche nicht, jemanden umzustimmen
- 5. Freundschaft als Option
- 6. Sie schulden dir keine Erklärung.
- 7. Nicht nachdenken
- 8. Was Besseres wartet
- 9. Zurückweisung ist ganz normal.
- 10. Nicht jede Ablehnung ist romantischer Natur
1. Reagiere nicht beleidigend
Es mag selbstverständlich klingen, aber es ist unglaublich wichtig, dass du nicht beleidigend oder verletzend reagierst, wenn du eine Abfuhr bekommst. Ja, es kann wehtun und du fühlst dich verletzt. Aber denk daran: Nur weil jemand „Nein“ sagt, heißt das nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Die Person schuldet dir nichts und ihre Entscheidung ist keine Einladung, sie zu beleidigen. Respekt ist das Mindeste, was wir anderen – und uns selbst – schulden.
2. Die Ablehnung akzeptieren
Der nächste Schritt ist, die Ablehnung zu akzeptieren. Es ist völlig in Ordnung, traurig oder enttäuscht zu sein. Lass diese Gefühle zu, aber bleibe ruhig und versuche, nicht in Wut oder Frustration zu verfallen. Manchmal hilft es, ehrlich zu sagen, dass du die Zeit, die du mit der Person verbracht hast, genossen hast, um die Begegnung auf eine reife Art und Weise zu beenden.
„Wer gut auf die eigenen Ressourcen achtet, steigert damit den Selbstwert. Und das ist ja der springende Punkt beim Dating. Dass man sich bei Zurückweisung eben nicht fragt ‚Bin ich vielleicht nicht gut genug?‘ oder ‚Was mache ich bloß falsch?‘, weil man meistens eben gar nichts falsch macht. Es hat nichts mit einem selbst zu tun.“
Psychotherapeutin Vera Schweiger
3. Ehrlichkeit sich selbst gegenüber
Ebenso wichtig ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wenn du Ablehnung erfährst, nimm dir einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie du dich wirklich fühlst. Diese Gefühle zu verdrängen oder zu verleugnen, wird dich nur länger belasten. Sei ehrlich darüber, wie du dich fühlst und lasse diese Gefühle zu, ohne sie in Wut oder Groll zu verwandeln.
4. Versuche nicht, jemanden umzustimmen
Es kann verlockend sein, jemanden zu überzeugen, seine Meinung zu ändern. Vielleicht denkst du, wenn du nur die richtigen Worte findest, wird die Person ihre Meinung ändern. Aber die Wahrheit ist, dass Gefühle nicht erzwungen werden können. Je schneller du das akzeptierst, desto schneller kannst du weitermachen. Du verdienst jemanden, der dich von Anfang an will, ohne dass du dich beweisen musst.
5. Freundschaft als Option
Nur weil es mit der Liebe nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass ihr keine Freunde sein könnt. Manchmal kann eine Abfuhr der Beginn einer tollen Freundschaft sein. Natürlich müssen beide Seiten damit einverstanden sein und es braucht eine reife Reaktion von beiden, um diese Dynamik möglich zu machen. Wenn du das Gefühl hast, dass ihr gute Freunde und Freundinnen sein könntet, ist es einen Versuch wert.
„Nimm eine Ablehnung nie persönlich: Dein Gegenüber kennt Dich ja noch nicht mal – deshalb kann er/sie Dich als Mensch gar nicht ablehnen. Er/sie lehnt Dein ‚Angebot‘ ab. Das kann hunderte Gründe haben, die nichts mit Dir zu tun haben.“
Datingcoach Nina Deissler
6. Sie schulden dir keine Erklärung.
Nach einer Ablehnung wollen viele wissen, warum sie abgelehnt wurden. Das ist verständlich, aber denk daran: Niemand schuldet dir eine detaillierte Erklärung. Wenn die Person bereit ist, dir mehr zu erzählen, ist das in Ordnung. Aber sie hat das Recht, ihre Gründe für sich zu behalten, und das solltest du respektieren.
7. Nicht nachdenken
Es ist leicht, sich in Gedanken zu verlieren und jede Interaktion in Frage zu stellen. Hätte ich etwas anders machen sollen? War das ein Fehler? Die Wahrheit ist, dass es meistens nicht an dir liegt. Menschen haben ihre eigenen Gründe, die manchmal gar nichts mit dir zu tun haben. Ablehnung ist normal, sie passiert jedem und ist nicht das Ergebnis eines persönlichen Fehlers. Versuche nicht, alles bis ins kleinste Detail zu analysieren.
8. Was Besseres wartet
Manchmal passt es einfach nicht – und das ist in Ordnung. Konzentriere dich stattdessen auf die anderen Dinge in deinem Leben und auf die Menschen, die dir wichtig sind. Wenn etwas nicht sein soll, dann soll es nicht sein. Vielleicht wartet irgendwo etwas Besseres auf dich, das du im Moment nur noch nicht siehst.
Wirst du geghosted?
9. Zurückweisung ist ganz normal.
Zurückweisung gehört zum Leben. Ob in der Liebe, bei der Jobsuche oder bei anderen Herausforderungen – wir alle erleben sie irgendwann. Je besser wir lernen, damit umzugehen, desto leichter wird es uns fallen, mit anderen Enttäuschungen umzugehen. Jeder Rückschlag ist eine Chance zu wachsen und widerstandsfähiger zu werden.
10. Nicht jede Ablehnung ist romantischer Natur
Es ist wichtig, daran zu denken, dass Zurückweisung in vielen Lebensbereichen vorkommt. Man wird nicht nur in romantischen Beziehungen zurückgewiesen, sondern auch in anderen Bereichen – sei es bei der Arbeitssuche, im Sport oder bei kreativen Projekten. Jede Art von Zurückweisung lehrt uns, dass sie nur ein Teil des Erfolgs ist und nichts über unseren Wert aussagt. Ohne die Tiefen wüssten wir die Höhen nicht zu schätzen.
Ablehnung ist hart, keine Frage. Aber sie ist auch eine Chance, über sich hinauszuwachsen, zu lernen und sich nicht von einem Rückschlag definieren zu lassen. Jeder von uns wird abgelehnt – das macht uns menschlich.
Lass dich von einem „Nein“ nicht entmutigen, sondern betrachte es als einen Schritt auf dem Weg zu etwas, das besser zu dir passt.