Vor vielen Jahren, irgendwo zwischen den ersten iPhones und meinen verzweifelten Dating-Versuchen, habe ich das Tor zur digitalen Schwulenwelt betreten: Grindr. Es war das goldene Zeitalter der pixeligen Selfies und schlechten Flirtversuche. Mal häng ich stundenlang dran, mit jeder Push-Benachrichtigung, die wie ein kleines „Hey, vielleicht ist das jetzt die Liebe deines Lebens“ klang.
Mal war ich so genervt, dass ich die App deinstallierte, nur um ein paar Tage später wieder rückfällig zu werden. Ein endloser Kreislauf, der mich vieles gelehrt hat – über mich, andere schwule Männer und die queere Kultur als Ganzes.
Hier sind 25 Lektionen, die ich von Grindr mitgenommen habe:
1. Qualität vor Quantität
Klar, es gibt immer wieder neue Männer. Aber das bedeutet nicht, dass man das eine gute Match einfach abservieren sollte, nur um noch mehr Optionen auszuprobieren. Ein Mann mit Charakter ist manchmal doch ein seltener Fund.
2. Sex ist kein guter Emotionsregulator
Viele von uns nutzen Sex, um Emotionen zu regulieren – sei es Stress, Trauer oder Wut. Auf Dauer ist das aber keine gesunde Strategie. Besser, du findest einen anderen Weg, mit deinen Gefühlen umzugehen.
3. Lauter Sex ist besser
Dein Partner ist kein Gedankenleser. Sag ihm, was du willst, sei laut, mach Geräusche. Stiller Sex ist awkward as hell.
4. Offene Beziehungen können befreiend sein
Wenn Monogamie nicht dein Ding ist, kann eine offene Beziehung genau das Richtige sein. Einige der erfüllendsten Beziehungen, die ich hatte, waren nicht monogam. Es mag paradox klingen, aber durch die Freiheit fühle ich mich meinem Partner oft näher.
5. Deine Bilder werden gestohlen
Manchmal geht es nicht nur ums Teilen, sondern ums Stehlen. Leute machen Profile mit deinen Bildern und geben sich als dich aus. Augen auf bei der Grindr-Partnerwahl!
6. Es gibt überall Schwule
Egal wo du bist – Grindr wird dir immer schwule Männer in deiner Nähe anzeigen. Klar, in kleinen Städten sind es vielleicht weniger, aber sie sind da. Immer.
7. Manche Männer wollen dich in eine Schublade stecken
Bear, Twink, Daddy, Top, Bottom – wenn du in eine dieser Kategorien passt und dich damit wohl fühlst, dann super. Wenn nicht, lass dich nicht in eine Schublade drängen. Du musst dich niemandem anpassen.
8. Irgendjemand findet dich garantiert heiß
Egal was du denkst: Für jemanden da draußen bist du der absolute Traumtyp. Also: Erweitere deine Horizonte und gib auch denen eine Chance, die dir zuerst schreiben.
9. Shit happens… einfach damit umgehen
Manchmal läuft es nicht wie geplant. Take it easy und mach weiter.
10. Niemand sieht genau so aus wie auf seinen Bildern
Jeder sieht in echt ein bisschen anders aus. Manchmal besser, manchmal schlechter. Geh einfach nicht mit zu hohen Erwartungen an die Sache ran.
11. Sex kann ganz schön verwirrend sein
Manchmal magst du jemanden nicht wirklich – du magst nur den Sex. Oder du landest mit deinem besten Kumpel im Bett und fragst dich danach: „Und jetzt?“ Keine Panik, am Ende des Tages ist es nur Sex. Einfach nicht überdenken.
12. Übung macht den Meister
Ich bin heute deutlich besser im Bett als mit 21. Nicht weil ich fitter bin oder mehr Ausdauer habe, sondern weil Übung den Meister macht. Je mehr Erfahrungen du sammelst, desto besser wirst du.
13. Schwule Männer können leider trotzdem Arschlöcher sein
Man sollte meinen, wir sind alle offener und toleranter, aber Rassismus, Körperwahn und Feminophobie sind leider immer noch an der Tagesordnung. Schade, aber wahr.
14. Manche Männer lieben es, andere zu shamen
Egal was du tust, es gibt immer jemanden, der einen Grund findet, dich zu shamen. Zu viele Partner? Schlampe. Zu wenige? Langweiler. Du kannst es niemandem recht machen – also versuch es gar nicht erst.
15. Deine Nudes machen die Runde
Du denkst wirklich, deine Nacktfotos bleiben nur bei dem Typen, an den du sie geschickt hast? Wahrscheinlich zeigt er sie gerade seinem besten Kumpel, der zufällig neben ihm auf dem Sofa sitzt. Willkommen im 21. Jahrhundert!
16. Es gibt wirklich gute Lügner da draußen
Manche Typen sind so gute Lügner, dass sie es selbst kaum merken. Halte dich fern von ihnen!
17. Sex ist ziemlich großartig
Nachdem ich jetzt so viele negative Dinge über Grindr geschrieben habe, möchte ich klarstellen: Sex mit anderen Männern ist einfach fantastisch. Punkt.
18. Ablehnen will gelernt sein
Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, jemanden abzulehnen. Ein einfaches „Kein Interesse“ ist immer besser als eine beleidigende Abfuhr.
19. Qualität vor Quantität
Klar, es gibt immer wieder neue Männer. Aber das bedeutet nicht, dass man das eine gute Match einfach abservieren sollte, nur um noch mehr Optionen auszuprobieren. Ein Mann mit Charakter ist manchmal doch ein seltener Fund.
20. Kinks? Keine Sorge, du bist nicht allein
Egal, wie seltsam oder „tabu“ dein Fetisch sein mag – irgendjemand in deiner Umgebung teilt genau diesen Kink. Es gibt nicht nur einen, sondern wahrscheinlich hunderte Typen, die auf genau dasselbe stehen.
21. Alle wollen dasselbe
Wenn jemand sagt, er sei „nicht auf der Suche“, dann sucht er trotzdem. Und „auf der Suche“ bedeutet meistens genau das eine: Sex. Wir wissen es alle.
22. Du passt vielleicht nicht in das Beuteschema deines Schwarms – und das ist okay
Klar tut es weh, wenn du keine Antwort bekommst. Aber jeder hat einen bestimmten Typ. Und auch wenn es scheint, als wäre dein Typ nicht an dir interessiert, heißt das nicht, dass du nicht gewollt wirst.
23. Es gibt immer mehr Männer
Egal wie sexy jemand ist, egal wie perfekt sein Sixpack oder sein Knackarsch ist, es gibt immer mehr Männer da draußen. Lass dich von einer Abfuhr nicht unterkriegen, irgendwo gibt es noch eine ganze Armee von attraktiven Typen.
Natürlich tut es weh, wenn du keine Antwort bekommst. Aber jeder hat seinen Typ. Und auch wenn es so aussieht, als hätte dein Typ kein Interesse an dir, heißt das nicht, dass du nicht gewollt wirst.
24. Manche meiner besten Freundschaften begannen auf Grindr
Ja, es passiert. Zwischen all den Dates und Hookups habe ich auch ein paar echte Freundschaften gefunden. Sei offen für alles, was kommen mag.
25. Queer zu sein ist ein Segen
Wie auch immer es passiert ist – ich beschwere mich nicht. Wir haben Glück, queer zu sein. Es ist ein Geschenk, und ich würde es nicht anders wollen.