Köln hat es offiziell geschafft: Die Rheinmetropole ist laut dem „Trans* Safety Index 2024“ die sicherste Stadt Europas für trans Menschen. Der Index, der von der Website ts-dating.com veröffentlicht wurde, hat 25 große Städte in Nordamerika, Europa und Australien untersucht. Dabei wurden Kriterien wie rechtliche Geschlechtsanerkennung, Diskriminierungsschutz, Hassrede und Gesundheitsversorgung bewertet.
Vancouver führt, Köln an der europäischen Spitze
An der Spitze des Rankings steht Vancouver in Kanada mit einer beeindruckenden Punktzahl von 97 von 100. Die Stadt überzeugt durch fortschrittliche Gesetze, umfassenden Diskriminierungsschutz und eine vorbildliche Gesundheitsversorgung für trans Menschen. Direkt dahinter folgt Köln mit 85 Punkten, was die Stadt zur sichersten für trans Personen in Europa macht. Die Domstadt profitiert von ihrer lebendigen queeren Szene und einer Vielzahl von Organisationen, die sich für die Rechte von trans Menschen einsetzen, wie zum Beispiel die Deutsche Aidshilfe und das Rubicon.
Andere deutsche Städte wie Berlin und Hamburg landeten eher im Mittelfeld des Rankings. Berlin belegte Platz elf, Hamburg Platz vierzehn. Es wird deutlich, dass es auch in Deutschland noch Handlungsbedarf gibt, um die Situation für trans Menschen weiter zu verbessern.
Wo es noch viel zu tun gibt
Während Vancouver und Köln als positive Beispiele hervorgehoben werden, zeigt der Index auch, dass es in vielen anderen Städten deutliche Defizite gibt. Besonders schlecht schnitt Rom ab, das den letzten Platz im Ranking belegt. Die italienische Hauptstadt erhielt lediglich fünf Punkte, da es an ausreichender rechtlicher Anerkennung und an explizitem Schutz für trans Menschen fehlt.
Kurz davor platzieren sich Houston sowie einige europäische Städte wie Prag, London, Budapest, Wien und Amsterdam. Gerade in konservativen Regionen, sei es in Italien oder den USA, gibt es noch erhebliche Herausforderungen, um trans Menschen ein sicheres und gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen.
Positive Signale aus Vancouver und Köln
Die Autorinnen und Autoren der Studie betonen: „Der ‚Trans Safety Index 2024‘ zeigt, in welchen Orten trans Menschen (vergleichsweise) sicher und gleichberechtigt leben können. Doch selbst in progressiven Städten gibt es oft noch Defizite, insbesondere in der Rechtsprechung und der Gesundheitsversorgung.“ Dennoch setzen Vorreiterstädte wie Vancouver und Köln wichtige Standards und machen deutlich, dass Veränderung möglich ist.
Alle Städte im Überblick

- Vancouver (97 Punkte)
- Köln (85 Punkte)
- New York City (83 Punkte)
- Chicago (82 Punkte)
- Montreal (82 Punkte)
- Madrid (81 Punkte)
- Barcelona (79 Punkte)
- Los Angeles (76 Punkte)
- München (76 Punkte)
- Brisbane (71 Punkte)
- Berlin (70 Punkte)
- Paris (68 Punkte)
- Toronto (67 Punkte)
- Hamburg (67 Punkte)
- Perth (65 Punkte)
- Sydney (61 Punkte)
- Melbourne (61 Punkte)
- Kopenhagen (61 Punkte)
- Amsterdam (46 Punkte)
- Wien (45 Punkte)
- Budapest (41 Punkte)
- London (25 Punkte)
- Prag (25 Punkte)
- Houston (13 Punkte)
- Rom (5 Punkte)
Der „Trans* Safety Index 2024“ zeigt nicht nur die Fortschritte in Städten wie Vancouver und Köln, sondern verdeutlicht auch die Herausforderungen, die vielerorts noch bestehen. Gerade in Zeiten zunehmender Angriffe auf die Rechte von trans Menschen ist es umso wichtiger, dass positive Beispiele hervorstechen und als Vorbild dienen.