Ein aktueller Bericht des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums hat eine alarmierende Statistik ans Licht gebracht: Mitglieder der LGBTQ+-Community greifen doppelt so oft zur E-Zigarette wie heterosexuelle Menschen. Die Studie wirft ein Schlaglicht auf eine gesundheitliche Ungleichheit, die eng mit gesellschaftlichem Stigma verknüpft ist.
Die Zahlen im Detail: Wer dampft am meisten?
Der Bericht, der auf Daten aus den Jahren 2019 bis 2021 basiert, zeigt, dass 37,8 % der LGBTQ+-Personen mindestens einmal in ihrem Leben E-Zigaretten genutzt haben. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei heterosexuellen Menschen nur bei 16,5 %. Unter den LGBTQ+-Subgruppen zeigt sich ein interessantes Muster:
- 32 % der schwulen Männer haben laut Studie zumindest einmal gedampft.
- 27 % der lesbischen Frauen griffen ebenfalls zur E-Zigarette.
- Bisexuelle Menschen setzen dabei jedoch den Rekord: Fast die Hälfte (47 %) hat Erfahrung mit Vaping.
Für trans Personen konnten leider keine ausreichenden Daten analysiert werden.
Gesellschaftliches Stigma und der Griff zur Zigarette
Woher kommt diese Ungleichheit? Der Bericht deutet darauf hin, dass Diskriminierung und Stigma einen erheblichen Einfluss haben könnten. Eine frühere Studie aus dem Jahr 2014 zeigte, dass LGBTQ+-Jugendliche in US-Bundesstaaten mit wenig Schutzmaßnahmen und Unterstützung häufiger zu Tabakprodukten greifen. Interessanterweise war dieser Effekt bei heterosexuellen Jugendlichen in denselben Bundesstaaten nicht zu beobachten.
Die Studienautoren argumentieren, dass gesellschaftliche Strukturen, die LGBTQ+-Personen benachteiligen, ein einzigartiges Risiko darstellen. „Das Wohnen in einem Staat mit einem höheren strukturellen Stigma war ein einzigartiger Risikofaktor für das Rauchen bei lesbischen, schwulen und bisexuellen Jugendlichen“, heißt es im Bericht.
Tabak: Eine unterschätzte Gefahr für LGBTQ+
“Tobacco use is a singular health threat to LGBTQAI+ communities,” betont Kristy Marynak, Senior Science Adviser der Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Sie unterstreicht, dass Tabakkonsum nach wie vor eine der Hauptursachen für Todesfälle in den USA ist. Besonders betroffen: marginalisierte Gruppen wie die LGBTQ+-Community.
E-Zigaretten werden oft als weniger schädliche Alternative zu klassischen Zigaretten vermarktet, doch sie bergen ebenfalls erhebliche Gesundheitsrisiken.