Eine aktuelle Umfrage der Dating-App Romeo unter 60.500 schwulen und bisexuellen Nutzern zeigt Überraschendes: Die AfD liegt mit 27,9 Prozent klar vor Grünen (19,9 %) und Union (17,6 %). Besonders junge LGBTIQ+-Personen scheinen die rechtspopulistische Partei zu unterstützen – ein Trend, der bereits seit 2024 erkennbar ist und nun neue Diskussionen auslöst.

AfD bei jungen Schwulen und Bisexuellen vorn

Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sticht hervor: 34,7 Prozent würden hier die AfD wählen, gefolgt von den Linken (19,2 %). Selbst bei den 25- bis 39-Jährigen bleibt die Zustimmung mit 32,3 Prozent hoch. Erst ab 60+ sinkt der Wert auf 19,8 Prozent – die SPD liegt in dieser Gruppe knapp vorn. Diese Zahlen spiegeln ähnliche Tendenzen aus einer Allensbach-Studie, nach der 22 Prozent der Generation Z (14-29 Jahre) die AfD präferieren.

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Wieso die rechte Partei?

Als Gründe nennen Befragte bei einer ähnlichen Umfrage:

  • Sorge um innere Sicherheit durch steigende Hasskriminalität
  • Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik
  • Wirtschaftliche Unsicherheiten

Interessant ist der Kontrast zur historischen Verbundenheit der Community mit progressiven Parteien. „Viele junge Queers sehen die AfD nicht mehr automatisch als Feindbild, sondern als vermeintliche Lösung für konkrete Ängste“, analysiert ein Experte.

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Kein Einzelfall

Bereits 2024 zeigten Romeo-Umfragen in Österreich ähnliche Tendenzen: 29,3 Prozent der 4.200 Befragten präferierten die FPÖ. Die App-Betreiber betonen: „Uns geht es darum, gesellschaftliche Debatten anzustoßen – auch wenn die Ergebnisse polarisieren.“

Die Umfrage bei ROMEO ist nicht repräsentativ, und die Betreiber der App weisen darauf hin, dass es auch Manipulationen gegeben haben könnte.

Ergebnisse bei queer.de sprechen eine andere Sprache

Eine Umfrage des Magazins queer.de ergab, dass die Grünen bei einer Bundestagswahl 44 Prozent der Stimmen erhalten würden, die AfD nur 4,6 Prozent. Die CDU/CSU würde auf 6,4 Prozent kommen. Innerhalb einer Woche stimmten über 3.600 Personen bei dieser Umfrage ab, was sie ebenfalls nicht repräsentativ macht.

Kritik und Kontroversen

LGBTIQ+-Organisationen warnen vor der AfD: „Wer Rechte von Minderheiten beschneiden will, kann kein:e Verbündete:r der Community sein“, heißt es etwa vom LSVD. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, wie komplex politische Prioritäten in Zeiten multipler Krisen werden.

Eines steht fest: Die Diskussion um das „queere AfD-Phänomen“ wird die Community noch lange beschäftigen – und fordert zum genauen Hinsehen auf.

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