US-Präsident Donald Trump hat eine umstrittene Exekutivanordnung unterzeichnet, die trans Frauen von der Teilnahme am organisierten Sport ausschließt. Mit dem Dekret, das unter dem Titel „No Men in Women’s Sports“ steht, setzt Trump eines seiner Wahlkampfversprechen um und intensiviert seinen politischen Feldzug gegen die Rechte von LGBTQ+ Personen.
Trump begründet Verbot mit falschen Behauptungen
Während der Unterzeichnung im East Room des Weißen Hauses hielt Trump eine über 30-minütige Rede, in der er behauptete, dass „Männer unsere Frauen und Mädchen verprügeln, verletzen und betrügen“. Er stellte das Verbot als Maßnahme zum Schutz des Frauensports dar und betonte: „Unter meiner Regierung werden Frauenwettbewerbe auch wirklich Frauen vorbehalten sein.“ Dabei ignorierte er wissenschaftliche Erkenntnisse und die realen Zahlen trans Athlet*innen im Profisport.
Drastische Auswirkungen für Schulen und Universitäten
Die Anordnung sieht vor, dass Schulen und Hochschulen, die trans Athletinnen und Athleten nicht ausschließen, mit dem Entzug von Bundesgeldern rechnen müssen. Damit erhöht Trump den Druck auf Bildungseinrichtungen, ihre Richtlinien anzupassen. Die NCAA, der Dachverband für College-Sport in den USA, wird ebenfalls gedrängt, seine Regeln zu ändern.
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Fakten spielen keine Rolle
Trump untermauerte seine Argumentation mit stark übertriebenen und falschen Zahlen. Er behauptete etwa, dass trans Athletinnen und Athleten „mehr als 3.500 Siege errungen“ und „über 11.000 Wettkämpfe unterwandert“ hätten. Zudem verbreitete er die bereits widerlegte Behauptung, ein trans Boxer habe bei den Olympischen Spielen in Paris seine Gegnerin brutal verletzt und die Goldmedaille „gestohlen“. Tatsächlich bezog sich Trump auf die algerische Boxerin Imane Khelif, die zu Unrecht Ziel von transfeindlichen Verschwörungstheorien wurde.
Proteste und rechtliche Herausforderungen
Menschenrechtsorganisationen und Sportverbände haben Trumps Erlass scharf kritisiert. Chris Mosier, selbst trans Athlet und Aktivist, erklärte: „Dieses Dekret ist ein kalkulierter Angriff auf junge trans Menschen und basiert auf Fehlinformationen.“ Auch Kelley Robinson von der Human Rights Campaign warnte: „Diese Regelung wird dazu führen, dass mehr Jugendliche Diskriminierung und Belästigungen ausgesetzt sind.“
Rechtsexperten betonen, dass Exekutivanordnungen keine Bundesgesetze sind und nicht einfach bestehende Antidiskriminierungsgesetze außer Kraft setzen können. Es wird erwartet, dass Trumps Anordnung juristisch angefochten wird.
Teil einer breiteren Anti-LGBTQ+ Agenda
Das Sportverbot ist nur eine von mehreren Maßnahmen, die Trump seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus gegen trans und nicht-binäre Menschen erlassen hat. Bereits zuvor schaffte er die bundesweite Anerkennung von Geschlechtsidentität ab, verbot trans Menschen den offenen Militärdienst und kürzte staatliche Mittel für geschlechtsangleichende Behandlungen.