Die Wahlumfrage von ROMEO sorgte für Aufsehen: Mit 28 % der Stimmen lag die AfD unter den teilnehmenden 60.500 Usern vorn. Solche Entwicklungen waren bereits in Österreich und Frankreich zu beobachten. Die Ergebnisse lösten zahlreiche Diskussionen aus, und nun, nachdem sich die Wogen etwas geglättet haben, gibt ROMEO weitere Einblicke in die Hintergründe.

Keine Anzeichen für Manipulation

Schnell kam die Vermutung auf, dass die Umfrage durch gezielte Mobilisierung beeinflusst wurde, beispielsweise durch Telegram-Gruppen. ROMEO nimmt solche Bedenken ernst und stellt sicher, dass die Umfragen nicht im Voraus angekündigt werden, die Laufzeit begrenzt ist und Mehrfachabstimmungen von einem Gerät aus blockiert werden. Zwei Faktoren sprechen laut ROMEO klar gegen eine Manipulation:

  • Rasante Beteiligung: Bereits in den ersten 24 Stunden gingen 28.120 Stimmen ein, danach verlief die Abstimmung ohne plötzliche Ausschläge.
  • Konstante Ergebnisse: Die Verteilung der Stimmen änderte sich kaum im Verlauf der Befragung, wobei der Anteil der AfD im Laufe der Zeit leicht sank.

Auch die Fact-Checking-Plattform Correctiv wurde gebeten zu prüfen, ob der Umfragelink in bestimmten Kreisen verbreitet wurde. Bislang gibt es von dort keine neuen Erkenntnisse.

Herausforderungen einer nicht-repräsentativen Umfrage

Kritik gab es auch an der Methodik: Die Umfrage wurde als sogenannte Selbstselektion durchgeführt, indem alle User in Deutschland zur Teilnahme eingeladen wurden. ROMEO weist darauf hin, dass es innerhalb der queeren Community keine exakten Vergleichswerte zur Gesamtbevölkerung gibt, sodass eine vollständig repräsentative Erhebung kaum möglich sei. Diese Methode wird dennoch von vielen genutzt, um Stimmungsbilder innerhalb bestimmter Gruppen zu erhalten.

Ein Blick auf die politischen Präferenzen

Die Umfrage zeigt interessante Tendenzen:

  • Die AfD profitierte offenbar vor allem auf Kosten der CDU, die deutlich schlechter abschnitt.
  • Die Grünen und linke Parteien schnitten etwas besser ab als im bundesweiten Vergleich – vermutlich wegen ihrer historischen Verdienste für die LGBTQ+-Rechte.
  • Besonders bemerkenswert: Hätte nur die Altersgruppe unter 40 abgestimmt, hätte die AfD 33 % erreicht. Diese Entwicklung deckt sich mit allgemeinen Trends, die einen politischen Rechtsruck bei jüngeren Wähler:innen zeigen.

Auffällig war zudem, dass die AfD in den ersten Stunden der Umfrage auf 36 % kam. ROMEO spekuliert, dass dies mit den Usern zusammenhängen könnte, die besonders aktiv in der App unterwegs sind.

Zusammenhalt statt Spaltung

Ein weiteres Diskussionsthema war die Forderung, dass sich schwule, bisexuelle und lesbische Menschen von trans, queeren und nicht-binären Personen distanzieren sollten. ROMEO positioniert sich hier klar: Die Plattform versteht sich als Ort für die gesamte LGBTQ+-Community und setzt auf Zusammenhalt statt Spaltung. Die klassische Regenbogenflagge bleibt bewusst als Symbol für Gleichberechtigung bestehen.

Neutralität und Offenheit in der politischen Debatte

ROMEO sieht sich nicht als politischer Akteur, sondern als Plattform für Community und Austausch. Politische Diskussionen sind dabei ein natürlicher Bestandteil. Ziel der Umfragen ist es, realistische Einblicke in die politische Stimmung unter den Usern zu geben. Die Ergebnisse mögen überraschend oder beunruhigend sein, doch sie liefern ein ehrliches Stimmungsbild.

Abschließend stellt ROMEO die Frage: Ist es wirklich so schlimm, wenn LGBTQ+-Personen politisch ähnlich abstimmen wie der Rest der Gesellschaft? Oder ist es vielmehr ein Zeichen von Gleichstellung?

@pridr

AfD-Trend in der LGBTIQ-Community: 27,9 Prozent der Romeo-Nutzer würden die Rechtspopulisten wählen. Andere Umfragen zeigen jedoch ein gegenteiliges Bild. #Bundestagswahl2025 #queer #lgbtiq #deutschland

♬ Originalton – PRIDR

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