Poppers sind ein fester Bestandteil der LGBTQ+-Kultur – von Pride-Veranstaltungen über queere Clubs bis hin zur Popkultur sind sie in unserer Community allgegenwärtig. Aber was sind Poppers eigentlich, wie wirken sie, und wie sicher ist ihre Verwendung? Dieser Ratgeber bietet dir eine umfassende Übersicht über Poppers und zeigt dir, wie du auf deine Gesundheit achten kannst.
Inhalt des Ratgebers
- Was sind Poppers?
- Wie wirken Poppers im Körper?
- Sind Poppers sicher?
- Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
- Mögliche Nebenwirkungen
- Sind Poppers legal?
- Verantwortungsvoll umgehen
Was sind Poppers?
Poppers sind chemische Inhalationsmittel, die zu der Klasse der Alkyl-Nitrite gehören. Der wohl bekannteste Vertreter ist Amyl-Nitrit – nicht zu verwechseln mit Amyl-Nitrat. Poppers erzeugen bei Raumtemperatur Dämpfe, die beim Einatmen eine entspannende Wirkung auf die glatte Muskulatur haben. Das bedeutet, dass sie die Muskulatur im Anus oder in der Vagina entspannen können, was für viele Menschen analen Sex angenehmer macht.
Neben der muskelentspannenden Wirkung verursachen Poppers auch einen sogenannten „Poppers-Rush“. Dabei fühl man sich euphorisch, leicht benommen und erhitzt – ein Gefühl, das besonders in Clubs oder bei Konzerten geschätzt wird.
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Wie wirken Poppers im Körper?
Beim Einatmen der Dämpfe bewirken Poppers eine sofortige Freisetzung von Stickstoffmonoxid. Dieses entspannt die Blutgefäße, senkt den Blutdruck und erhöht die Herzfrequenz. Die Wirkung setzt schnell ein, ist jedoch nur von kurzer Dauer und klingt nach wenigen Minuten ab.
Sind Poppers sicher?
Verglichen mit anderen Drogen gelten Poppers als relativ sicher – vorausgesetzt, sie werden verantwortungsvoll genutzt. Wichtig ist, die Dämpfe lediglich einzuatmen und den Kontakt mit der Haut oder das Verschlucken der Flüssigkeit unbedingt zu vermeiden. Sollte jemand versehentlich Poppers trinken oder die Flüssigkeit auf die Haut gelangen, können schwere gesundheitliche Folgen wie chemische Verbrennungen auftreten.
⚠️ Wichtige Sicherheitshinweise bei der Nutzung:
- Nicht verschlucken oder berühren: Poppers sind ausschließlich zum Inhalieren gedacht. Verschlucken kann tödlich sein.
- Kein Kontakt mit der Haut: Direkter Hautkontakt kann zu Rötungen und Hautschäden führen.
- Vorsicht bei der Lagerung: Manche Nutzer empfehlen, die Flüssigkeit auf einen Wattebausch zu geben und diesen in einem verschlossenen Behälter aufzubewahren, um Verschüttungen zu vermeiden.
Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
Eine der größten Gefahren bei der Nutzung sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Vor allem in Kombination mit blutdrucksenkenden Medikamenten oder Potenzmitteln wie Viagra, Cialis oder Levitra kann die gleichzeitige Nutzung gefährlich sein. Beide Substanzen erweitern die Blutgefäße, was zu einem drastischen Blutdruckabfall führen und lebensbedrohliche Folgen haben kann, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Mögliche Nebenwirkungen
Die meisten Nebenwirkungen treten vor allem bei häufigem oder unsachgemäßem Gebrauch auf. Dazu gehören:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Hautirritationen
- Beeinträchtigungen des Sehvermögens, vor allem bei der Nutzung von Isopropyl-Nitrit-basierten Poppers
Obwohl Poppers nicht als stark suchterzeugend gelten, gibt es Berichte über eine psychische Abhängigkeit bei häufigem Gebrauch. Achte daher immer auf einen verantwortungsvollen Umgang.
Sind Poppers legal?
In Deutschland, Österreich und der Schweiz befinden sich Poppers in einer rechtlichen Grauzone. Zwar sind sie offiziell nicht zum menschlichen Konsum zugelassen, werden jedoch oft als „Raumduft“ oder „Lederreiniger“ verkauft, um gesetzliche Bestimmungen zu umgehen. Der Verkauf für den Eigenkonsum ist also nicht direkt erlaubt, doch der Erwerb ist in vielen Geschäften oder online weiterhin möglich.
Verantwortungsvoll umgehen
Poppers können eine lustige und angenehme Erfahrung sein – vorausgesetzt, man geht verantwortungsvoll damit um. Halte dich an die grundlegenden Sicherheitshinweise, kombiniere sie nicht mit anderen Medikamenten, die den Blutdruck senken, und sorge dafür, dass du die Flüssigkeit nicht berührst oder gar trinkst.
Falls du Fragen zur Nutzung von Poppers hast oder dir unsicher bist, sprich mit einem Arzt oder einer Ärztin. Auch in queeren Gesundheitszentren gibt es oft die Möglichkeit, sich über solche Themen zu informieren.