Unsere beiden PRIDR Autoren haben unterschiedliche Meinungen, was Fremd-Flirten in einer Beziehung angeht. Da ist Tom, der findet: „Ja, Flirten ist Betrug!“ Und David sagt: „Nein, Flirten ist harmlos!“ Tom und David vertreten ihre Positionen leidenschaftlich – ist das harmlose Augenzwinkern beim Barista harmlos oder ein Schritt in Richtung Verrat?
Toms Meinung: Flirten ist eindeutig Betrug
Für mich, Tom, ist Flirten ein absolutes No-Go in einer Beziehung. Wieso? Weil es nicht nur verletzend, sondern auch ein Risikofaktor für jede romantische Verbindung ist.
Flirten setzt die Beziehung aufs Spiel
Wenn ich jemanden liebe, möchte ich die Beziehung schützen. Flirten ist dabei wie ein Spiel mit dem Feuer. Es sendet das Signal aus: „Ich bin bereit, in Versuchung zu geraten, und es stört mich nicht, dass dadurch der Status meiner Beziehung unklar wird.“ Das heißt nicht unbedingt, dass jeder Flirt sofort in Untreue endet, aber warum sollte man das Risiko eingehen, wenn man jemanden wirklich liebt?
Flirten ist ein Versuch, das Feld zu sondieren
Oft sehe ich Flirten als eine Art Türöffner: Es mag harmlos wirken, aber häufig steckt dahinter das unbewusste Bestreben, eine mögliche sexuelle Verbindung mit jemand anderem auszuloten. Selbst wenn es nicht zu mehr führt, betrachte ich dies als emotionale Untreue – und emotionaler Betrug ist für mich genauso schlimm wie körperliche Untreue.
Flirten schwächt die Bindung zum Partner
Wenn ich in einer festen Beziehung bin, sollte ich meine Energie in meinen Partner investieren. Die Energie, die man ins Flirten mit anderen steckt, könnte man auch darauf verwenden, die eigene Beziehung zu stärken. Ich finde, dass diese Energieverschwendung langfristig zur Belastung für die Beziehung wird.
Flirten ist emotionaler Missbrauch
Das klingt vielleicht hart, aber ich glaube, dass Flirten auf emotionaler Ebene Schaden anrichtet. Es lässt den Partner an sich selbst zweifeln, schädigt das Selbstwertgefühl und gibt das Gefühl, dass die eigenen Gefühle nicht ernst genommen werden. Warum nicht lieber eine Quelle der Unterstützung für den Partner sein, statt mit Verhalten zu provozieren, das ihn verletzt?
Davids Meinung: Flirten ist kein Betrug!
Auf der anderen Seite stehe ich, David, und sage: „Leute, beruhigt euch! Flirten ist harmlos und macht einfach nur Spaß!“ Ich finde, dass Flirten in den meisten Fällen eine spielerische Art der Interaktion ist, die nichts mit Untreue zu tun hat.
Flirten fördert das Selbstbewusstsein
Für mich ist Flirten ein einfacher Weg, sich selbst zu bestätigen und positive Rückmeldungen zu erhalten – ohne dabei weitergehende Absichten zu haben. Für viele Menschen bedeutet Flirten einfach nur, sich für einen Moment gut zu fühlen. Diese kleine Selbstbestätigung kann das Selbstwertgefühl enorm heben. Es hat nichts damit zu tun, dass der Partner nicht genug gibt. Manche Menschen brauchen einfach diesen kleinen externen Push.
Flirten ist nicht gleich Betrügen
Ich denke, es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen, anstatt pauschal jede Form von Flirten als Betrug zu bezeichnen. Wenn Flirten für jemanden in einer Beziehung nicht akzeptabel ist, dann sollte das respektiert werden – aber es sollte nicht als Affäre bezeichnet werden. Es geht darum, zu kommunizieren, was jeder Partner in einer Beziehung erwartet und wo die persönlichen Grenzen liegen.
Flirten kann frischen Wind in die Beziehung bringen
Für mich ist Flirten nicht nur harmlos, sondern sogar eine Möglichkeit, die eigene Beziehung zu bereichern. Der Kontakt mit anderen Menschen kann neue Impulse geben, die das eigene Liebesleben auffrischen. Manchmal inspiriert ein Flirt sogar zu mehr Intimität mit dem eigenen Partner. Es kann auch helfen, in sozialen Situationen selbstbewusster zu werden und diese Fähigkeiten wiederum in die eigene Beziehung einzubringen.
Wo ist die Lösung?
David und ich vertreten unsere Meinungen sehr klar, aber was bedeutet das für euch und eure Beziehung? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen – und das ist okay. Das Wichtigste ist, dass ihr als Paar über eure Grenzen sprecht und euch gegenseitig versteht.
Setzt klare Grenzen
Der wichtigste Ratschlag lautet: Setzt euch zusammen und redet darüber, was für euch beide in Ordnung ist und was nicht. Vielleicht ist es für euch völlig in Ordnung, wenn beim Flirten keine Telefonnummern ausgetauscht werden. Oder vielleicht ist jeder Flirt schon zu viel. Was auch immer es ist – Kommunikation ist der Schlüssel.
Selbstreflexion hilft
Egal, auf welcher Seite ihr steht, nehmt euch einen Moment Zeit, um euch selbst zu reflektieren. Warum stört euch das Flirten eures Partners? Ist es wirklich eine Bedrohung für die Beziehung oder lässt es vielleicht tiefere Unsicherheiten bei euch aufkommen? Oder wenn ihr diejenigen seid, die flirten: Wäre es möglich, eurem Partner auf eine Art Sicherheit zu geben, ohne auf Flirten zu verzichten?
Am Ende des Tages gibt es keine universelle Antwort auf die Frage, ob Flirten Betrug ist. Tom sagt ja, und David sagt nein – und das Leben ist selten schwarz-weiß. Was wirklich zählt, ist, dass beide Partner einer Beziehung auf Augenhöhe kommunizieren und respektvoll mit den Gefühlen des anderen umgehen. Ob Flirten für euch in Ordnung ist oder nicht, entscheidet ihr – und niemand sonst.