HIV, oder das humane Immunschwäche-Virus, ist ein Virus, das das Immunsystem angreift und den Körper anfälliger für Infektionen macht. In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen mehr als 90.000 Menschen mit HIV. Doch trotz der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten ist Aufklärung über Präventionsmöglichkeiten wie PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) wichtiger denn je. PrEP ist ein Medikament, das das Risiko einer HIV-Infektion deutlich senken kann.

In diesem Artikel erkläre ich, was PrEP ist, wie es funktioniert, und wer es in Betracht ziehen sollte.

Inhalt des Ratgebers

Was ist HIV und wie wird es übertragen?

HIV wird durch bestimmte Körperflüssigkeiten übertragen, darunter Blut, Sperma, Vaginalflüssigkeit und Muttermilch. Es schwächt das Immunsystem, indem es T-Helferzellen angreift – eine Art weißer Blutkörperchen, die für die Bekämpfung von Infektionen wichtig sind. Ohne Behandlung kann HIV in das spätere Stadium AIDS übergehen, was das Risiko von schwerwiegenden Infektionen und bestimmten Krebsarten erhöht.

Dank moderner antiretroviraler Therapien (ART) ist es jedoch möglich, die Viruslast auf ein nicht nachweisbares Niveau zu reduzieren. Das bedeutet nicht nur, dass Betroffene ein gesundes Leben führen können, sondern auch, dass sie das Virus nicht weitergeben können („undetectable = untransmittable“, auch bekannt als U=U).

Was ist PrEP und wie wirkt es?

PrEP ist eine vorbeugende Behandlung gegen HIV, bei der HIV-negative Menschen ein Medikament einnehmen, das eine Infektion verhindert. Die Wirksamkeit ist beeindruckend: Bei regelmäßiger Einnahme kann das Risiko einer Ansteckung beim Geschlechtsverkehr um bis zu 99 Prozent gesenkt werden. Auch für Menschen, die Drogen spritzen, kann PrEP das Infektionsrisiko erheblich reduzieren.

Aktuell gibt es drei zugelassene PrEP-Optionen:

  • Truvada: Eine Tablette, die täglich eingenommen wird und für alle Menschen geeignet ist, die durch Sexualkontakte einem HIV-Risiko ausgesetzt sind.
  • Descovy: Ebenfalls eine tägliche Tablette.
  • Apretude: Eine Injektion, die alle zwei Monate von einem Arzt/Ärztin verabreicht wird.

PrEP ist eine langfristige Verpflichtung, die in Absprache mit Ärzten eingegangen werden sollte. Die Einnahme erfordert Regelmäßigkeit, um den vollen Schutz zu gewährleisten.

Ist PrEP sicher?

Ja, PrEP gilt als sicher. Wie bei allen Medikamenten können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Übelkeit, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden, die in der Regel nach kurzer Zeit von selbst verschwinden. In seltenen Fällen kann es zu ernsteren Nebenwirkungen wie Nieren- oder Leberproblemen kommen. Es ist wichtig, diese möglichen Risiken mit dem behandelnden Arzt/Ärztin zu besprechen.

Wer sollte PrEP in Betracht ziehen?

PrEP ist für alle Menschen geeignet, die ein erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren. Folgende Personengruppen sollten über PrEP nachdenken:

  • Männer, die Sex mit Männern haben
  • Trans-Frauen, die Sex mit Männern haben
  • Menschen, die Drogen injizieren
  • Menschen mit mehreren Sexualpartnern oder Partnerinnen
  • Menschen, die auf Kondome verzichten

Wenn eine dieser Beschreibungen auf dich zutrifft, kann es sinnvoll sein, mit einem Arzt oder einer Ärztin über PrEP zu sprechen, um dein Risiko zu senken.

Wie kann ich PrEP bekommen?

PrEP ist verschreibungspflichtig und kann von Hausärzten, Gynäkologen/Gynäkologinnen oder spezialisierten HIV-Ärzten/Ärztinnen  verschrieben werden. Obwohl PrEP im Rahmen vieler Krankenversicherungen abgedeckt ist, bleiben die Kosten ein Hindernis für manche Menschen.

Fazit

HIV betrifft nicht nur die queere Community – jede/jeder sollte sich darüber informieren und Präventionsmöglichkeiten wie PrEP in Betracht ziehen. PrEP ist sicher und effektiv und kann dabei helfen, das Risiko einer HIV-Infektion drastisch zu senken. Lass dich beraten, informiere dich und schütze dich und deine Liebsten. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der eigenen Sexualität betrifft uns alle.

Weitere Infos findest du auf der Webseite der DAH!

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Hallo, ich bin David, 30 Jahre alt und komme aus Köln. Wenn ich nicht gerade auf Reisen bin oder die Kölner Bars und Clubs unsicher mache, schreibe ich darüber - und gebe meine Tipps an euch weiter....