Die geplante Disney+-Serie „Win or Lose“ wird in ihrer finalen Fassung keine transinklusive Handlung mehr enthalten. Wie der „Hollywood Reporter“ berichtet, wurde zwar der entsprechende Charakter nicht aus der Serie entfernt, jedoch alle Dialoge, die auf dessen Geschlechtsidentität eingehen, gestrichen.

Entscheidung traf Disney bereits vor Monaten

Eine namentlich nicht genannte Quelle aus der Produktion gab an, dass diese Entscheidung bereits vor mehreren Monaten getroffen wurde. Ein Sprecher von Disney begründete den Schritt mit dem Wunsch vieler Eltern, bestimmte Themen selbst mit ihren Kindern zu besprechen: „Wenn es um animierte Inhalte für ein jüngeres Publikum geht, erkennen wir an, dass viele Eltern es vorziehen, bestimmte Themen zu einem selbst gewählten Zeitpunkt und auf ihre eigene Weise zu behandeln.“

Einblick in die Serie

„Win or Lose“ markiert Pixars ersten Ausflug in das Format einer langen Serie. Die Show, die am 19. Februar auf Disney+ Premiere feiert, dreht sich um die Pickles, ein gemischtes Softball-Team einer Mittelschule, das sich auf ein entscheidendes Meisterschaftsspiel vorbereitet. In acht Episoden wird die Geschichte aus den Perspektiven verschiedener Charaktere erzählt, darunter die unsicheren Kinder, ihre überengagierten Eltern und sogar ein verliebter Schiedsrichter. Die Serie verspricht humorvolle, emotionale und visuell einzigartige Einblicke in das Leben der Figuren.

Wiederkehrende Kritik an Disneys Umgang mit LGBTQIA+-Inhalten

Die Entscheidung, die transinklusive Handlung aus „Win or Lose“ zu streichen, reiht sich in eine Serie ähnlicher Kontroversen um den Umgang von Disney mit LGBTQIA+-Themen ein. Bereits 2022 war das Unternehmen in die Kritik geraten, nachdem Mitarbeitende von Pixar in einem offenen Brief Zensurvorwürfe erhoben hatten. Darin hieß es, dass Szenen mit gleichgeschlechtlicher Liebe konsequent aus Filmen entfernt würden – selbst gegen den Widerstand kreativer Teams und leitender Angestellter.

Im selben Jahr sorgte Disneys damaliger CEO Bob Chapek für Aufsehen, als er in einer allgemeinen Stellungnahme zur kontroversen „Don’t Say Gay“-Gesetzgebung Floridas keine deutliche Kritik äußerte.

Win or Lose
Credit: Disney+

Weitere kontroverse Entscheidungen

Auch andere Projekte fielen Disneys Zurückhaltung in Bezug auf LGBTQIA+-Inhalte zum Opfer. So wurde eine Episode der erfolgreichen Serie „Moon Girl and Devil Dinosaur“ aus dem Programm genommen, in der eine transinklusive Geschichte im Mittelpunkt stand. Die Episode „The Gatekeeper“ erzählt die Geschichte von Brooklyn, einer trans Schülerin und Volleyballspielerin, die auf Widerstand eines konservativen Trainers trifft.

Ein Mitarbeiter der Serie drückte in einem inzwischen gelöschten Post seine Enttäuschung darüber aus, dass die Folge gestrichen wurde: „Es bricht mir das Herz zu wissen, dass dieses einflussreiche und erstaunliche Projekt nun als verlorenes Medium gilt.“

Fazit: Ein Balanceakt mit Folgen

Die Kontroverse um „Win or Lose“ und andere Projekte verdeutlicht, wie schwierig es für große Unterhaltungsunternehmen sein kann, LGBTQIA+-Inhalte in einem konservativen Umfeld zu verankern. Für viele bleibt jedoch die Frage offen, ob der Respekt vor elterlicher Entscheidungshoheit ein ausreichender Grund für die Streichung solcher Inhalte ist oder ob hier Chancen für mehr Sichtbarkeit und Repräsentation verpasst werden.

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