Eine neue Studie zeigt, wie stark LGBTQ+-Studierende an US-Hochschulen von Depressionen betroffen sind. Sie leiden mehr als dreimal so häufig an dieser psychischen Erkrankung wie ihre nicht-LGBTQ+ Kommilitonen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es sich um eine ernsthafte Krise handelt, die dringend angegangen werden muss.
Erschreckende Zahlen und Entwicklungen
Die Studie, die im Journal of American College Health veröffentlicht wurde, untersuchte fast 500.000 Studierende zwischen 18 und 35 Jahren. Dabei zeigte sich, dass fast die Hälfte der gemeldeten Depressionen auf LGBTQ+-Studierende entfällt, obwohl sie nur etwa ein Fünftel der Gesamtgruppe ausmachen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Menschen, die sich als LGBTQ+ identifizieren, in den letzten 15 Jahren versechsfacht.
David Pagliaccio vom New York State Psychiatric Institute warnte: „Unsere Ergebnisse verdeutlichen eine wachsende psychische Gesundheitskrise unter LGBTQIA+-Studierenden, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert.“
Ein feindliches Umfeld verschärft die Situation
Es ist nicht überraschend, dass LGBTQ+-Jugendliche psychisch stark belastet sind. Die zunehmende gesellschaftliche und politische Feindseligkeit spielt eine zentrale Rolle. Laut einer Umfrage des Trevor Projects aus dem Jahr 2024 geben 90 Prozent der LGBTQ+-Jugendlichen an, dass politische Entscheidungen ihre mentale Gesundheit negativ beeinflusst haben.
Besonders dramatisch sind die Folgen von anti-transgender Gesetzen. Eine weitere Studie zeigte, dass Jugend-Suizidversuche in Bundesstaaten mit solchen Gesetzen um bis zu 72 Prozent angestiegen sind. Diese Zahlen machen klar, wie sehr diskriminierende Politik das Leben von LGBTQ+-Jugendlichen gefährdet.
Hilfe suchen bleibt eine Herausforderung
Die Studie zeigt auch, dass LGBTQ+-Studierende zwar häufiger therapeutische Hilfe suchen, sich jedoch seltener an ihre Familie wenden können. Diese Zurückhaltung, Unterstützung im engsten Umfeld zu finden, verstärkt oft das Gefühl von Einsamkeit und Ausgrenzung.
Hochschulen in der Verantwortung
Bildungseinrichtungen müssen aktiv werden, um LGBTQ+-Studierenden besser zu helfen. Es braucht zugängliche Beratungsangebote, Schutzräume und eine Umgebung, in der sich alle sicher und akzeptiert fühlen können. Universitäten und Hochschulen spielen eine entscheidende Rolle, um diesen jungen Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
David Pagliaccio betonte, wie wichtig sofortige Maßnahmen sind: „Die mentale Gesundheit so vieler junger Menschen steht auf dem Spiel. Es ist unsere Pflicht, diese Herausforderungen ernst zu nehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.“
Ein Appell für die Zukunft
Die Ergebnisse der Studie sind ein Weckruf. Sie zeigen, wie sehr LGBTQ+-Jugendliche unter den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen leiden. Depressionen sind kein individuelles Problem, sondern das Ergebnis systemischer Missstände. Um eine ganze Generation zu schützen, müssen wir als Gesellschaft handeln – in der Politik, an Hochschulen und in der täglichen Unterstützung.
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