Die bekannte Dating-App Grindr wird von Millionen schwulen und bisexuellen Männern auf der ganzen Welt genutzt. Jetzt sorgt Grindr mit einer neuen Ankündigung für Aufsehen: Die App möchte Nutzer-Daten, einschließlich privater Chats, für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verwenden. Das führt zu vielen Fragen und Bedenken über den Schutz der Privatsphäre.

Private Daten sollen für KI verwendet werden

Grindr plant, Daten wie die ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Vorlieben und sogar private Nachrichten zu nutzen, um einen KI-Chatbot zu entwickeln. Das Ziel ist es, ein persönlicheres Erlebnis für die Nutzer der App zu schaffen. Gesundheitsdaten wie der HIV-Status oder Impfungen sollen laut Grindr nicht verwendet werden.

In einer Nachricht an die Nutzer schreibt Grindr, dass sie um Zustimmung bitten, bestimmte Daten zu nutzen, die als sehr sensibel gelten. Die Zustimmung ist freiwillig, und auch wenn Nutzer nicht einwilligen, können sie die App weiterhin benutzen.

Standortdaten und lokale Empfehlungen

Grindr möchte auch den genauen Standort der Nutzer nutzen, um lokale Empfehlungen für Treffen zu geben. Das führt zu weiteren Fragen über die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Es bleibt unklar, was Grindr genau mit „lokalen Empfehlungen“ meint.

Reaktionen von Experten

Ein Experte vom Europäischen Zentrum für digitale Rechte (NOYB) kritisiert gegenbüber NAU.ch, dass Unternehmen wie Grindr immer öfter versuchen, von dem „KI-Hype“ zu profitieren. Oft werden Daten für etwas verwendet, wofür sie ursprünglich gar nicht gesammelt wurden. Der Experte warnt: „Je mehr und je sensibler die Daten sind, die wiederverwendet werden, desto gefährlicher ist das.“

Was bedeutet die Zustimmung wirklich?

Ein weiteres Problem ist, dass Grindr nicht genau erklärt, was sie mit der KI-Entwicklung meinen und wie diese Technologie später genutzt werden soll. Das macht es schwer für die Nutzer, zu entscheiden, ob sie ihre Daten wirklich freigeben wollen.

Der Experte betont auch, dass Daten, die einmal zur Schulung einer KI verwendet wurden, später kaum noch gelöscht werden können. Es kann sogar passieren, dass persönliche Informationen aus einer KI wiederhergestellt werden können – ein Risiko, das man nicht unterschätzen sollte.

Keine klare Antwort von Grindr

Grindr hat bisher nicht auf die Kritik der Datenschützer reagiert. Datenschutz-Aktivisten empfehlen Nutzern jedoch, vorsichtig zu sein, wenn sie ihre Zustimmung geben. Besonders bei einer App, die viele sensible Daten wie sexuelle Orientierung, Vorlieben und Standortinformationen sammelt, sollte man gut überlegen, ob man diese Daten wirklich freigeben möchte.

Vorsicht ist geboten

Grindrs Entscheidung, Nutzerdaten für die KI-Forschung zu verwenden, führt zu berechtigten Sorgen über Datenschutz und Privatsphäre. Nutzer sollten genau wissen, welche Informationen sie teilen und welche Folgen das haben könnte. Transparenz und Vertrauen sind bei der Nutzung solcher Apps sehr wichtig – und genau diese Dinge werden durch Grindrs Pläne in Frage gestellt.

Quellen

https://www.nau.ch/news/schweiz/grindr-schwulen-app-wertet-jetzt-chats-fur-ki-forschung-aus-66865395

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