Johannesburg, auch bekannt als Jozi oder Jo’burg, mag vielleicht nicht das gleiche mediale Rampenlicht wie Kapstadt genießen, doch die Stadt strotzt nur so vor kreativer, queerer Energie. Zwischen unzähligen Bäumen und urbaner Kulisse bringt die LGBTQ+-Community eine dynamische Atmosphäre hervor, die ihresgleichen sucht. Johannesburg ist eine der spannendsten Reiseziele für queere Reisende in Afrika – wenn nicht weltweit.

Warum Johannesburg?

Die pulsierende Metropole ist nicht nur die größte Stadt Südafrikas, sondern auch ein Zentrum für kreative Menschen und insbesondere queere Kunstschaffende. Johannesburgs Energie ist greifbar, und die offene Art der Stadt bedeutet, dass queere Menschen hier nicht nur sichtbar sind, sondern sich auch in traditionell heteronormen Räumen frei bewegen können.

Weitere Informationen zur Stadt findest du auf der offiziellen Website von Johannesburg. Ob man alleine unterwegs ist oder in Gesellschaft – die Chance, Gleichgesinnte zu treffen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen, ist hier immer gegeben.

Das liberale Klima der Stadt fühlt sich durch und durch authentisch an. Es sind insbesondere Künstler:innen und Musiker:innen wie Fela Gucci, Desire Marea (mehr über Desire Marea) oder Mx Blouse, die in Johannesburg eine sichtbare queere Szene schaffen und die Grenzen des Mainstreams durch ihre Kunst verschieben. Mehr zu Mx Blouse und ihrer Musik findest du auf Spotify.

Die LGBTQ+ Szene in Jozi

Südafrika ist seit Langem Vorreiter für LGBTQ+-Rechte auf dem afrikanischen Kontinent: Schon 1996 wurde die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung in der Verfassung verboten, und 2006 legalisierte das Land die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare – als einziges Land auf dem Kontinent. Johannesburg Pride, das größte Pride-Event Afrikas, begann 1990 und ist heute ein Symbol für das Engagement und die Entschlossenheit der Community.

Doch die Stadt bietet weit mehr als nur Pride-Events. In Rosebank, einem hippen Viertel von Johannesburg, liegt das BKHz, eine Galerie, die von Banele Khoza betrieben wird (mehr zur BKHz Galerie) und in der Black und queere Perspektiven ins Zentrum gestellt werden. Diese Galerie sorgt international für Aufsehen und ist ein Beispiel dafür, wie queere Kunst und Kultur zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Ein weiteres Highlight der Stadt ist das Queertopia-Festival, das jedes Jahr im Februar von der queeren Gruppe Other Village People organisiert wird. Mehr Informationen zum Queertopia Festival und zu Other Village People gibt es auf Instagram. Das Festival verwandelt das historische Constitution Hill in einen schillernden Ort voller Kunst und Musik und zeigt die beeindruckende Vielfalt der queeren Kreativität in Johannesburg.

Queere Hotspots nach Sonnenuntergang

Wer das Nachtleben von Johannesburg erkunden möchte, findet neben traditionellen queeren Clubs wie Babylon auch alternative, queerfreundliche Bars und Orte, die besonders unter den Einheimischen beliebt sind. Der kompakte und gemütliche Bar Bad Manors sowie die Vinyl-Bar Neighbarhood sind nur zwei der Spots, an denen sich die Community trifft. Weitere Infos zu Bad Manors findest du auf Instagram und zur Vinyl-Bar Neighbarhood auf Instagram. Hier geht es nicht nur um die Location, sondern um die vielfältigen Events und Partys, die von queeren Gruppen organisiert werden.

Eine der bekanntesten Eventreihen ist „Same Sex Saturdays“ von Other Village People, die regelmäßig stattfindet (mehr zu Same Sex Saturdays) und ein Safe Space für queere und trans Menschen schafft. Johannesburgs Nachtleben lebt von dieser Vielfalt und der Energie der Community, die die Stadt so einzigartig macht.

Einzigartige Erlebnisse in Johannesburg

Eine besondere Empfehlung für alle, die nach authentischen Erlebnissen suchen, ist der Kwa Mai Mai Market. Weitere Informationen zum Kwa Mai Mai Market findest du hier. Dieser traditionelle Markt ist nicht nur für seine Medizinprodukte bekannt, sondern auch für sein herzhaftes Barbecue. Gerade sonntags, nach einer langen Partynacht, trifft sich hier die queere Szene, um gemeinsam zu essen und vielleicht sogar den Kater zu kurieren – auch wenn das oft eher im Partymodus als erholsam endet.

Sicherheitstipps für LGBTQ+ Reisende

Wie viele große Städte hat Johannesburg auch seine Herausforderungen, was die Sicherheit betrifft. In ländlichen Gegenden ist Gewalt gegenüber der LGBTQ+-Community leider nach wie vor ein Problem. Doch in Johannesburg selbst, besonders in den zentralen und queeren Vierteln, ist die Situation meist weniger dramatisch, als sie oft im Internet dargestellt wird.

Wie in jeder großen Stadt gilt es jedoch, umsichtig zu sein. Wer sich auf den Weg durch Johannesburg macht, sollte öffentliche Verkehrsmittel eher meiden und stattdessen auf Taxis oder Fahrdienste setzen.

Johannesburg ist eine Stadt voller Gegensätze, die eine einzigartige, queere Kultur hervorgebracht hat. Zwischen lebendigen Kunstszene, pulsierendem Nachtleben und historischer Bedeutung hat diese Metropole alles, was das Herz queerer Reisender höher schlagen lässt. Wer auf der Suche nach authentischen Erlebnissen ist und bereit ist, sich in die dynamische Vielfalt der Stadt zu stürzen, wird von Jozi nicht enttäuscht sein.

Mehr zu den queeren Hotspots und Events in Johannesburg findest du hier.

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Hallo, ich bin David, 30 Jahre alt und komme aus Köln. Wenn ich nicht gerade auf Reisen bin oder die Kölner Bars und Clubs unsicher mache, schreibe ich darüber - und gebe meine Tipps an euch weiter....