Früher dachten viele, dass junge Menschen am liebsten auf Partys gehen, feiern und die ganze Nacht durchtanzen. Aber die Generation Z, vor allem die queeren Jugendlichen, sehen das anders. Immer mehr von ihnen bleiben lieber zu Hause, als in Clubs oder Bars zu gehen. Das zeigt eine Studie aus den USA: Das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie, sondern ist ein langfristiger Trend.
Warum gehen Jugendliche weniger aus?
Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass junge Menschen seit 2019 etwa eine Stunde weniger pro Tag ausgehen. Der Rückgang des Nachtlebens begann aber schon viel früher: Seit 2003 gehen immer weniger junge Menschen regelmäßig aus. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum einen gibt es heute viele digitale Alternativen. Streaming-Dienste, Social Media und Online-Spiele bieten Unterhaltung, ohne dass man das Haus verlassen muss. Viele Menschen arbeiten auch häufiger von zu Hause aus und gewöhnen sich daran, weniger unterwegs zu sein. Sport treiben viele lieber mit Online-Kursen oder Fitness-Apps als im Fitnessstudio.
Geld und Stress spielen eine Rolle
Viele Jugendliche haben weniger Geld zur Verfügung. Die Lebenshaltungskosten steigen, sodass es schwieriger wird, sich einen Clubbesuch oder einen Urlaub zu leisten. Eine deutsche Studie hat außerdem herausgefunden, dass sich die Generation Z seltener persönlich mit Freunden trifft. Sie kommunizieren lieber digital als sich in der realen Welt zu treffen.
Gerade queere Menschen haben oft noch andere Gründe, warum sie lieber zu Hause bleiben. Hassverbrechen und Diskriminierung sind leider immer noch ein Problem, so dass sich viele in Clubs oder auf der Straße nicht sicher fühlen. Außerdem gibt es in vielen Städten kaum Treffpunkte für queere Jugendliche. Laut einer Studie verbringen queere Jugendliche durchschnittlich zehn Stunden am Tag online – vier Stunden mehr als ihre heterosexuellen Altersgenossen.
Was heißt das für die Zukunft?
Diese Veränderung könnte große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Weniger Gäste in Clubs, Bars und Restaurants bedeuten finanzielle Probleme für diese Branchen. Die Städte müssen sich anpassen: Wenn mehr Menschen zu Hause bleiben, ändert sich die Verkehrsplanung und die Nachfrage nach Lieferdiensten steigt.
Doch wie kann man queere Jugendliche dazu bringen, wieder mehr auszugehen? Laut Eric A. Morris von der Clemson University bräuchte es bessere und sicherere Freizeitangebote. Viele queere Menschen würden sich wohler fühlen, wenn sie sich sicher in der Öffentlichkeit bewegen könnten.