Schon mal das Gefühl gehabt, dass schwule Männer sich untereinander ziemlich ähnlich sehen? Eine neue Studie bestätigt jetzt, dass an diesem Phänomen tatsächlich etwas dran ist. Der sogenannte „Gay Face“ – also Gesichtszüge, die typischerweise als schwul wahrgenommen werden – scheint real zu sein, auch wenn das Aussehen nichts mit klassischen männlichen oder weiblichen Merkmalen zu tun hat.

Symmetrie und Schönheit

Laut der Forschung haben schwule Männer im Vergleich zu heterosexuellen Männern oft symmetrischere Gesichter. Doch wie Mitch Moffit und Greg Brown, die Macher des YouTube-Kanals „AsapSCIENCE“, anmerken, könnte das weniger an natürlichen Gegebenheiten liegen, sondern eher an einer bewussten Pflege. „Viele von uns achten sehr auf ihre Augenbrauen, halten den Bart gepflegt, und einige nutzen Botox oder Filler, um die Symmetrie zu perfektionieren,“ erklärt Brown.

Was die Wissenschaft sagt

Forscher haben mit Hilfe moderner Gesichtsanalysetools, die sowohl 2D- als auch 3D-Daten auswerten, tiefere Einblicke gewonnen. Dabei wurden spezifische Unterschiede zwischen schwulen und heterosexuellen Männern entdeckt: Schwule Männer haben tendenziell kürzere Nasen und größere Stirnen. Lesbische Frauen hingegen zeichnen sich durch aufwärts gerichtete Nasen und kleinere Stirnen aus.

Eine spanische Studie aus dem Jahr 2021 ging sogar noch weiter. Die Forscher manipulierten Gesichter, um die „schwulen“ Merkmale zu verstärken, und ließen Freiwillige die sexuelle Orientierung der Personen raten. Das Ergebnis? Je ausgeprägter die „schwulen“ Gesichtszüge waren, desto eher wurden die Personen als schwul wahrgenommen. Moffit erklärt dazu: „Es gibt keine binäre Einteilung, bei der man entweder ein ‘Gay Face’ hat oder nicht. Es ist eher ein Spektrum.“

AI-Gaydar: Die künstliche Intelligenz und das „Gay Face“

Künstliche Intelligenz bleibt von diesem Phänomen ebenfalls nicht unberührt. In der gleichen Studie fütterten Forscher ein AI-System mit 35.000 Bildern von schwulen und heterosexuellen Männern und Frauen. Das Ergebnis: Die KI lag bei Männern in 81 % der Fälle richtig und bei Frauen in 74 % – beachtliche Zahlen, die darauf hinweisen, dass bestimmte Gesichtszüge tatsächlich häufig mit der sexuellen Orientierung verknüpft sind.

Interessanterweise waren schwule Männer laut der KI-Ergebnisse nicht nur durch größere Stirnen, sondern auch durch schmalere Kiefer erkennbar.

Kein Grund zur Panik – aber spannend ist es trotzdem

Trotz der wissenschaftlichen Faszination mahnt Brown zur Vorsicht: „Natürlich können auch schwule Menschen ‘hetero’ aussehen und umgekehrt. Diese Trends bedeuten nicht, dass jeder Schwule so aussieht.“ Auch die Vorstellung, dass eine KI Menschen aufgrund ihrer Gesichtszüge kategorisieren könnte, erinnert eher an dystopische Sci-Fi-Filme als an die Realität, die wir uns wünschen.

Die Forschungsergebnisse sind dennoch spannend, auch wenn sie nicht in jedem Fall praktisch anwendbar sind. Denn ob man nun „Gay Face“ hat oder nicht – Schönheit liegt immer noch im Auge des Betrachters.

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