Wenn du dich fragst, was genau ein „Twink“ ist, bist du nicht allein. Der Begriff taucht immer wieder in der Popkultur und in LGBTQ+-Kreisen auf. Ob in Serien wie „Queer as Folk“ oder Musikvideos wie „Rush“ von Troye Sivan – Twinks sind präsent. Doch was genau bedeutet der Begriff und woher kommt er eigentlich? Hier erfährst du es.
Darum geht’s
- Twinks: Wer sind sie eigentlich?
- Woher kommt der Begriff „Twink“?
- Ist „Twink“ eine Beleidigung?
- Twinks in der Popkultur: Von „Queer as Folk“ bis Troye Sivan
- Ein Begriff mit Gewicht
Twinks: Wer sind sie eigentlich?
„Twink“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, die oft in der LGBTQ+-Community genutzt wird, um jüngere, schlanke, meist haarlose schwule Männer zu beschreiben. Häufig sind sie auch weiß und blond, aber das ist nicht immer der Fall. Wie viele andere Begriffe innerhalb der queeren Kultur ist auch „Twink“ ein Begriff, der zunächst in der schwulen Subkultur entstand und sich von dort aus verbreitet hat.
In der breiten Öffentlichkeit sind Twinks oft stereotype Darstellungen queerer Männer – von Justin in „Queer as Folk“ über Kurt Hummel in „Glee“ bis Timothée Chalamet. Aber auch gerade durch diese Darstellung wird deutlich, dass „Twink“ mehr als nur eine Bezeichnung für einen bestimmten Körpertyp ist. Es ist auch ein Symbol für eine bestimmte Art von Sichtbarkeit innerhalb der LGBTQ+-Community.
Woher kommt der Begriff „Twink“?
Der Ursprung des Begriffs ist nicht eindeutig geklärt, aber es gibt mehrere Theorien dazu. Der Begriff tauchte erstmals in den 1950er Jahren auf, wobei einige vermuten, dass er von dem britischen Slangwort „Twank“ abstammt, das früher für schwule Männer verwendet wurde, die Sexarbeit betrieben.
Andere Theorien sehen den Ursprung im Wort „Twinkie“ – ein süßes, cremegefülltes Gebäck, das 1930 erstmals hergestellt wurde. Das könnte auf das jugendliche und unschuldige Äußerliche verweisen, das Twinks oft zugeschrieben wird.
Der Begriff wurde in den 1990er und 2000er Jahren populär, als Twinks vermehrt in Filmen und TV-Serien auftauchten. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Film „But I’m a Cheerleader“, wo das Twink-Stereotyp humorvoll dargestellt wird.
Mit der Zeit fand der Begriff auch Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch und wird heutzutage oft, wenn auch nicht immer korrekt, verwendet.
Erfahre hier, wie sich ein Twunk von einem Twink unterscheidet.
Ist „Twink“ eine Beleidigung?
Ob „Twink“ eine Beleidigung ist, hängt stark vom Kontext ab. In der LGBTQ+-Community wird der Begriff meist ohne abwertende Absicht genutzt, aber er ist nicht frei von Kontroversen.

Oft wird kritisiert, dass Twinks als das Idealbild junger schwuler Männer dargestellt werden – schlank, jung, meist weiß – was zu unrealistischen Schönheitsidealen führt. Dadurch werden Menschen, die nicht in dieses Raster passen, oft marginalisiert, insbesondere People of Color und dickere Menschen.
Zwar ist „Twink“ kein richtiger Schimpfbegriff, wie es bei anderen höchst problematischen Begriffen der Fall ist, aber er kann negative Stereotype transportieren. Twinks werden oft als oberflächlich, naiv und übersexualisiert dargestellt, was nicht jedem gefällt.
Gleichzeitig genießen sie innerhalb der queeren Gemeinschaft eine Art von Privileg, das ihnen – oft unbewusst – eine größere Sichtbarkeit verschafft.
Twinks in der Popkultur: Von „Queer as Folk“ bis Troye Sivan
Twinks sind längst ein Symbol für queere Sichtbarkeit in der Popkultur. In den früheren Jahren war die Repräsentation queerer Menschen im Fernsehen und Kino oft auf bestimmte Stereotype beschränkt – und Twinks wurden zum Sinnbild des jungen, attraktiven Schwulen. Man denke an Figuren wie Christian in „Clueless“ oder Brandon in „Easy A“.
Auch in jüngerer Zeit taucht das Twink-Bild immer wieder auf, beispielsweise im Musikvideo zu Troye Sivans Song „Rush“. Dieses Video wurde wegen der fehlenden Körpervielfalt kritisiert – es zeigte hauptsächlich schlanke, gut gebaute Männer, was erneut die Frage aufwarf, wie divers die Darstellung von LGBTQ+-Personen wirklich ist.
Ein Begriff mit Gewicht
„Twink“ ist ein Begriff, der innerhalb der LGBTQ+-Community oft benutzt wird und dort seinen Platz gefunden hat. Er ist nicht per se negativ, aber die damit verbundenen Stereotype und die teils exklusive Darstellung in den Medien sind nicht unumstritten.
Wie bei vielen Begriffen innerhalb der queeren Kultur ist es wichtig, den Kontext zu beachten, in dem der Begriff verwendet wird – und sich bewusst zu sein, welche Bilder und Ideale damit transportiert werden.
Twinks sind ein Teil der reichen Vielfalt der queeren Gemeinschaft, aber sie sind nicht das Ganze. Vielfalt bedeutet mehr als eine schmale Taille und ein jugendliches Gesicht – und das sollte auch in unserer Kultur und den Medien reflektiert werden.