Für viele queere Menschen ist die Wahl eines Arbeitgebers nicht nur eine Frage der Karriere, sondern auch der persönlichen Sicherheit und Akzeptanz. Der von der Berliner Uhlala Group entwickelte Pride Index bietet seit 2019 Orientierung in dieser Hinsicht. Die aktuelle Ausgabe zeigt, welche Unternehmen und Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders inklusiv sind – und wo es Nachholbedarf gibt.

Was macht den Pride Index besonders?

Der Pride Index misst das Engagement von Unternehmen und Organisationen für ihre queeren Mitarbeitenden. Dabei geht es um mehr als nette Worte: Die teilnehmenden Firmen werden anhand eines strukturierten Schemas bewertet, das Kategorien wie Organisationsstruktur, Human Resources, Kommunikation und Sichtbarkeit sowie rechtliche Rahmenbedingungen umfasst. Ziel des Berichts ist es, queere Menschen bei der Jobsuche zu unterstützen und gleichzeitig Unternehmen auf Verbesserungspotenziale hinzuweisen.

Franziska Kaiser, die Projektleiterin des Pride Index, betont die Bedeutung messbarer Fortschritte: „Es geht nicht nur darum, gute Absichten zu haben, sondern auch darum, diese in konkrete und nachhaltige Maßnahmen umzusetzen.“

Die besten Arbeitgeber*innen 2024

In der diesjährigen Ausgabe des Pride Index wurden 54 Unternehmen und Organisationen bewertet. Besonders hervorgetan haben sich elf große Unternehmen, die ihre Inklusionsarbeit konsequent umsetzen:

  • Unternehmensberatungen: Accenture, Boston Consulting Group, McKinsey & Company
  • Chemieindustrie: Bayer, Henkel
  • Weitere Vorreiter: Elsevier, Enterprise, HP, NTT DATA Business Solutions, SAP, Siemens

Auch kleinere Unternehmen überzeugen durch ihr Engagement. Besonders positiv bewertet wurden:

  • BMG (Musikbranche)
  • Kellanova (Lebensmittelproduktion)
  • Ketchum (PR-Agentur)

Im Bereich der öffentlichen Institutionen sticht das Informationstechnikzentrum Bund hervor.

Vielfalt als Zukunftsstrategie

Die Zahlen verdeutlichen, dass Unternehmen zunehmend auf Diversität und Inklusion setzen. Doch der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass weniger Organisationen teilgenommen haben – 54 im Jahr 2024 im Vergleich zu über 70 im Jahr 2023. Dies unterstreicht, dass es weiterhin wichtig ist, den Druck aufrechtzuerhalten, damit Unternehmen ihre Diversity-Strategien kontinuierlich überarbeiten und umsetzen.

Der Pride Index 2024 ist ein wichtiger Schritt, um Fortschritte sichtbar zu machen und queeren Menschen Orientierung auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Schließlich profitieren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Unternehmen selbst von einer offenen und vielfältigen Unternehmenskultur.

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