Du genießt einen entspannten Nachmittag allein zu Hause und beschließt, dir etwas Zeit für dich selbst zu nehmen. Alles läuft wunderbar – bis plötzlich die Tür aufgeht und jemand dich in flagranti erwischt. Ein absoluter Albtraum, oder?
Vielleicht erinnerst du dich an die Szene im Film ‚Love, Simon‘, in der Simon von seinem Vater in einem ähnlichen Moment erwischt wird. Die Mischung aus Peinlichkeit und Überraschung ist kaum auszuhalten, aber genau so etwas passiert vielen von uns.
Keine Sorge, du bist nicht allein. Studien zeigen, dass über 41 % der Menschen schon einmal in dieser Situation waren. Doch wie geht man damit um, wenn es passiert? Hier sind einige Tipps, wie du die peinliche Situation souverän meisterst.
Der erste Moment: Keine Scham
Die meisten von uns reagieren in diesem Moment erst einmal panisch. Dein Puls schießt in die Höhe, du versuchst dich so schnell wie möglich zu bedecken, und dein Herz rast. Das ist völlig normal.
Nach dieser ersten Schrecksekunde solltest du jedoch versuchen, dich nicht zu verteidigen oder in eine defensive Haltung zu verfallen. Das könnte nämlich den Eindruck erwecken, dass du etwas Falsches getan hättest – was nicht der Fall ist. Selbstbefriedigung ist ganz natürlich und dein Recht auf Selbstliebe. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen.
Direkt danach: Die Situation entschärfen
Während du noch deine Gedanken sortierst und dich vielleicht schnell bedeckst, hat die Person, die dich erwischt hat, sich wahrscheinlich schon zurückgezogen.
Der nächste Schritt ist, die Situation so wenig peinlich wie möglich zu machen. Statt das Ganze totzuschweigen oder dich mit einer Ausrede herauszureden („Ich habe nur nach einem verdächtigen Muttermal gesucht!“), ist es besser, das Thema offen und locker anzusprechen.
Je natürlicher du damit umgehst, desto weniger unangenehm wird es für alle Beteiligten. Masturbation ist etwas völlig Normales – wenn du das so siehst, wird es auch für dein Gegenüber einfacher.
Die Nachbereitung: Das Gespräch suchen
Je nach eurer Beziehung und wie entspannt die andere Person damit umgeht, könnt ihr die Situation vielleicht sogar gemeinsam weglachen. Eine humorvolle Bemerkung kann oft Wunder wirken.
Wenn die Person, die dich erwischt hat, dein Partner/Partnerin ist, kann es jedoch sein, dass er sich unwohl oder verletzt fühlt – besonders, wenn er Masturbation selbst nicht als selbstverständlich ansieht oder denkt, dass Selbstbefriedigung in einer Beziehung nichts zu suchen hat.
Hier ist es wichtig, empathisch zu bleiben. Für viele Menschen sind Sex und Masturbation zwei völlig unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen – aber nicht alle verstehen das von Anfang an.
Wenn dein Partner/Partnerin sich unsicher fühlt oder gar anfängt, an sich selbst zu zweifeln, liegt es an dir, sie oder ihn zu versichern, dass deine Selbstbefriedigung nichts mit Unzufriedenheit zu tun hat.
Erzähle ruhig, was du an eurem Sexleben liebst und wie sehr dich dein Partner/Partnerin anzieht. Es ist wichtig, klarzustellen, dass Masturbation keine Konkurrenz zum gemeinsamen Sex darstellt, sondern eine Ergänzung.
Pornos: Eine zusätzliche Herausforderung
Falls du beim Anschauen von Pornos erwischt wurdest, kann das die Situation noch komplizierter machen. Einige Menschen empfinden den Konsum von Pornografie als eine Form des Betrugs.
Hier solltest du besonders einfühlsam sein und erklären, dass es dir nicht um eine Vorliebe für die Darsteller geht, sondern um die Fantasie dahinter.
Es ist wichtig, offen darüber zu sprechen, warum du Pornos schaust und dass das nichts mit mangelnder Anziehung zu deinem Partner/Partnerin zu tun hat.
Offenheit schafft Vertrauen
Am Ende ist es wichtig, dir klarzumachen, dass Masturbation weder etwas ist, wofür du dich schämen musst, noch etwas, das deinen Wert als Partner/Partnerin mindert. Studien zeigen sogar, dass Menschen, die regelmäßig masturbieren, oft ein erfüllteres Sexualleben haben.
Offenheit und Kommunikation sind der Schlüssel, um peinliche Momente in Gelegenheiten zu verwandeln, sich als Paar noch besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
